
Ausbildung in Teilzeit
Teilzeitausbildung Interview
Meike Matthiesen ist 27 Jahre alt und hat einen sechs Jahre alten Sohn. Sie ist im 3. Ausbildungsjahr in Teilzeit bei der Agentur für Arbeit.
Meike, du bist jetzt im 3. Ausbildungsjahr. Wie viele Jahre dauert deine Ausbildung noch?
Ich hab noch gut ein halbes Jahr vor mir. Meine Ausbildung in Teilzeit dauert ganz regulär 3 Jahre, wie in einer Vollzeitausbildung.
Wie viele Stunden arbeitest du denn in einer Woche?
Ich arbeite 30 Stunden pro Woche. Also 10 Stunden weniger als in einer Vollzeitausbildung.
Bekommst du auch weniger Gehalt und hast du weniger Urlaubstage?
Genau, ich bekomme weniger Gehalt, alles andere wäre meiner Meinung nach auch nicht fair gegenüber ande-ren Auszubildenden. Mein Gehalt wird berechnet, indem man anhand der Jahresarbeitsplanung alle Vollzeittage und alle Teilzeittage addiert und somit für ein ganzes Ausbildungsjahr gesehen eine durchschnittliche Arbeitszeit berechnet. Bei den Urlaubstagen gibt es keine Unterschiede.
Wie gehen deine Arbeitskollegen damit um?
Meine Arbeitskollegen gehen sehr positiv damit um. Ich habe zumindest noch nichts Gegenteiliges mitbekommen.
Wie bist du zu deiner Ausbildungsstelle gekommen?
Nachdem ich 3 Jahre in Elternzeit war, hab ich mich an die Berufsberatung gewandt. Man hat mir zu einer Teilzeitausbildung geraten. Da dieses Modell nicht sehr bekannt ist, war das Angebot für Ausbildungsplätze in Teilzeit nicht wirklich groß. Mein Berufsberater wies mich darauf hin, dass dieses Ausbildungsmodell unter anderem bei der Agentur für Arbeit angeboten wird, woraufhin ich mich umgehend dort beworben habe.
Wo ist dein Sohn, wenn du arbeiten bist? Was ist, wenn er mal krank ist?
Wenn ich arbeiten bin, ist er bei meinem Vater und seiner Frau oder im Kindergarten. Wenn mein Sohn krank ist, kann ich meistens trotzdem zur Arbeit gehen, da die Frau meines Vaters dann die Betreuung übernimmt. Aber wenn zum Beispiel ein Arztbesuch ansteht, bleibe ich zu Hause.
Wie bekommst du Ausbildung, Kind und Haushalt unter einen Hut?
Ich glaube, man wächst mit seinen Aufgaben. Vor ein paar Jahren hätte ich es mir nicht vorstellen können, aber es funktioniert sogar sehr gut. Ich wohne mit meinem Sohn alleine, allerdings im selben Haus wie mein Vater und seine Frau. Bring- und Holwege zu den Betreuungspersonen fallen somit weg, wodurch mein Sohn einen sehr entspannten Tagesablauf hat.
Was sind deine Ziele und Wünsche für die Zukunft?
Mein Ziel ist es, für meinen Sohn und mich finanziell sorgen zu können. Mein größter Wunsch für die Zukunft ist, dass wir gesund bleiben! Nur dann kann alles so positiv weitergehen wie bisher.
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