Probearbeitstag: Misstrauensbeweis als Chance
Zunächst einmal sollte man sich der Tatsache bewusst sein, dass ein Probearbeitstag nicht schlimmes ist. Ein paar Stunden unbezahlt arbeiten sollte für niemanden ein großes Problem darstellen. Wenn du zum Probearbeiten eingeladen wurdest, bedeutet das zwei Dinge: Erstens ist der Arbeitgeber an dir interessiert, ansonsten hätte er deine Bewerbung wahrscheinlich schon längst aussortiert. Zweitens ist er aber sich noch nicht ganz deiner Fähigkeiten bewusst und möchte sich live von deiner Arbeitsweise überzeugen.
Überzeugen am Probearbeitstag und sich die (Ausbildungs)stelle sichern
Ein weiterer Vorteil ist auch, dass auch du dich selber vom Arbeitsplatz und den Kollegen einen Tag lang überzeugen kannst. Falls es dir auf anhieb nicht gefällt, kannst du den Job immer noch ablehnen auch wenn der Chef dich einstellen würde.
Checkliste für den Probearbeitstag
Damit du an einem Probearbeitstag alles richtig machst, solltest du ein paar der folgenden Dinge beachten.
Vor dem Probearbeitstag
Gute Vorbereitung ist schon die halbe Miete. Deshalb solltest du dich vor einem Probearbeitstag gut mit dem Unternehmen vertraut machen und dir z.B. aus dem Internet Wissen einholen. Am Tag der Probearbeit solltest du am besten keine anderen Dinge im Kopf haben. Verschieb also alle möglichen Termine oder Verabredungen, die auf den gleichen Tag fallen. Auch wenn dir schon mitgeteilt wurde von wann bis wann du zur Probe arbeiten sollst, kommt es nicht selten zu Verzögerungen oder längeren Besprechungen im Anschluss.
Achte auf dein Äußeres! Nicht nur der erste Eindruck deiner Arbeitsweise ist entscheidend. Nimm dir 10 Minuten extra Zeit und achte auch auf Kleinigkeiten. Stell dir vor, dass du zu einem Vorstellungsgespräch gehst.
Während des Probearbeitstages
Jetzt kommt es darauf an sich zu beweisen. Wichtig ist sich selber nicht zu viel Druck zu machen. Von Anfang an engagiert bei der Sache sein, ein paar Fragen stellen, seine Hilfe anbieten. Mehr braucht es fast nicht. Da alle Augen am Probetag auf dich gerichtet sind, solltest du vermeidbaren Fehlern schon im Vorfeld keine Chance lassen. Das heißt: Handy aus, freundlich sein und ran an die Arbeit. Sei einfach ganz du selbst, aufgesetzte Freundlichkeit oder Schleimereien kommen nur bei den wenigsten Kollegen gut an.
Nach dem Probearbeitstag
Nach der Probearbeit gibt es nur zwei Optionen: Einstieg oder Absage. Falls das Unternehmen einen weiteren unbezahlten Arbeitstag von dir verlangt, klingt das sehr nach Ausbeutung.
Dein eigener Eindruck war positiv? Dann handle auf keinen Fall voreilig! Egal ob du am gleichen Tag noch einen Vertrag vor die Nase gesetzt bekommst oder du am liebsten nie mehr dort auftauchen würdest: Eine Nacht drüber schlafen ist Pflicht! Wenn sich nach einer Woche keiner bei dir gemeldet hat, kannst du dich telefonisch erkundigen. In der Regel bekommst du aber nach ein bis zwei Tagen gesagt, was Sache ist.
Falls es nicht geklappt hat, war die Zeit keineswegs verschwendet! Du hast ein neues Unternehmen von Innen kennen gelernt und somit auch Erfahrungen in der Branche und für die nächste Bewerbung gesammelt.